Die historische Altstadt Erfurts mit ihren stattlichen Bürgerhäusern aus der Zeit der Renaissance, mit unzähligen mittelalterlichen Kirchen, mit kleinen Fachwerkhäusern und reich verzierten Jugendstilfassaden ist ein architektonisches Bilderbuch, das alle Facetten der Baukunst widerspiegelt und von einer wechselvollen Geschichte erzählt.

Wir haben nur einige Stunden Zeit, uns dieses Bilderbuch anzusehen und bummeln ohne bestimmten Plan durch die verwinkelten Gassen. Ziemlich bald begegnen uns Käpt'n Blaubär und Hein Blöd, Bernd das Brot, die Tigerente, Maus und Elefant, das Sandmännchen und andere wohlbekannte Gestalten aus dem Kinderkanal (KIKA), der hier in Erfurt beheimatet ist.

Mir fällt der umfangreiche Blumenschmuck auf, mit dem die Stadt sich ausstaffiert hat, und ich führe das auf die Buga 2021 zurück, die hier noch bis zum 10. Oktober stattfindet. Später lese ich, dass Erfurt schon seit dem 19. Jahrhundert "Blumenstadt" genannt wird. Die klimatischen Bedingungen hier im Thüringer Becken eigneten sich besonders gut für die Samenzucht, und die bunt blühenden Felder ringsum bescherten der Stadt ihren Beinamen.

Am Fischmarkt mit seinen stattlichen Häusern aus verschiedenen Epochen ist das neugotische Rathaus das dominanteste Gebäude, und in der Waagegasse beherrschen dreigeschossige Speicherhäuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert das Bild. 

Mit 32 hübschen Fachwerkhäusern ist die berühmte Krämerbrücke bebaut; ihre vielen kleinen Läden locken zahlreiche Besucher an, und darunter fließt unsichtbar die Gera. Der kleine Fluss mit seinen Inseln prägt das Stadtbild, und nach der Quirligkeit der Krämerbrücke genießen wir die Beschaulichkeit, die an seinen teils naturbelassenen Ufern vorherrscht.